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Dachzelterfahrungen

Maggiolina Airland Large

Autocamp Family 160

Befestigung

Die Dachlast

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Zum Verkauf stehen:

Viele Jahre reisten wir in Afrika mit Leihfahrzeugen umher. Immer wieder ärgerten wir uns über die Vielzahl von Verschlüssen, die an jedem südafrikanischen Dachzelt notwendig waren um die Zeltabdeckung am Fahrzeug zu befestigen. Daneben waren uns die schwer begehbaren Leitern und die schlechten Matratzen zuwider.

Dieses führte bei unserem ersten, eigenen Dachzelt zur Entscheidung für ein Maggiolina.


1. Maggiolina Airland Large

Kauf

2001 kauften wir bei der Fa. Woik unser auf unserem Landrover abgebrachtes Maggiolina Airland Large. Leider war es wie fast immer bei Woik, der zuständige Fachmann war entweder in der Mittagspause, oder hatte frei. Entsprechend, obwohl das Zelt gleich auf unserem Landrover befestigt wurde, gab man uns die falsche Leiter mit. Diese überstand nicht die erste Woche, und wurde später durch unserer Reklamation mit rd. 100 DM gutgeschrieben. Man zeigte uns eine Aluleiter, die bei Geländefahrzeugen normalerweise mitgeliefert werden sollte. Da wir aber von vornherein eine eigene Leiter verwenden wollten, verzichteten wir auf dieses filigrane Teil. (Weiteres Problem s. unter "Matratze") Eigenlich hört es damit noch nicht auf. Als wir zur Sicherheit eine Kurbel nachkauften, erhielten wir natürlich die Falsche mit zu kurzem Schaft. Der Fachverkäufer war wohl wieder mal nicht vom Fach! Die Kurbel schlummert nun in Afrika.

Wir verbringen etwa 60 Tage im Jahr in Afrika in diesem Zelt.

Verarbeitung

Überwiegend waren die Nähte ordentlich ausgeführt, einige Pfuschereien aber doch sichtbar. Vor allem die vor den beiden Türen anzubringenden für den Windschutz notwendigen Abdeckungen waren zu kurz genäht, hielten daher nur auf einer Seite und sind daher als funktionsunfähig zu bezeichnen.

Leiter

Wie bereits oben beschrieben, ersetzen wir die Leiter zuerst mit einer standardmässigen Aluminiumleiter um stabil und bequem in das Zelt zu gelangen. Die Leiter brachten wir in einer Aufhängung auf dem Dach, unter dem Zelt an. Wir können jedem nur empfehlen, eine eigene Leiter zu verwenden.

Reißverschlüsse

Nach etwa einem Jahr liefen die Reißverschlüsse schwer und waren teilweise nicht mehr zu bewegen. Dieses führt dazu, dass die zur Bedienung angebrachten Laschen fast alle abgingen, das sie zu klein und zu schwach sind. Nachdem wir nun zwischenzeitlich die Reißverschlüsse mit Grafitpulver schmieren, tritt dieses Problem nicht mehr auf.

Aufbau

Auf und Abbau sind die Stärke des Maggiolina. Es ist in weniger als einer Minute hochgedreht und in 3 Minuten wieder zusammengebaut. Diese Werte erreicht kein weiteres uns bekanntes Dachzelt in dieser Größenordnung. Der Kraftbedarf ist mäßig und akzeptabel. Allerdings erschweren hohe Fahrzeuge gerade für kleinere Leute den Aufbau ungemein.

Liegefläche

Die Liegefläche wird vom Hersteller mit 160 * 190 cm angegeben. Tatsächlich ist das Zelt durch die Gestänge etwas länger. Das hat den Vorteil, dass größere Personen Ihre Füße dazwischen stecken können und so nochmals etwa 5 cm gewinnen.

Matratze

Die mit dem Zelt gelieferte Matratze war nach etwa einer Woche auf beiden Seiten durchgelegen. Widerwillig ersetzte die Fa. Woik die Matratze. Das dann gelieferte Teil war betonhart, so dass wir die neue Matratze mit Löchern versehen mussten um einigermaßen bequem darauf schlafen zu können.

Wer sich eine solches Zelt zulegen will, sollte sich im Vorfeld mit den Schaumstoffstärken befassen um hier nicht Schiffbruch zu erleiden.

Sturmfestigkeit

Aufgebaut ist das Zelt überraschend fest und widerstand bisher jedem Sturm problemlos. Allerdings ist die Auf- Abbaubauphase bei Sturm nicht unproblematisch. Hier kann es leicht zu einer Zerstörung des Zeltes durch die fehlende Festigkeit kommen.

Regen

Das Maggiolina besteht seitlich aus einer einfachen Zeltplane, die bei leichter Berührung den Regen durchlässt. Das Zelt ist von Hause aus nicht wasserfest. Wer sich über mehrere Stunden bei Regen im Zelt befindet kommt unweigerlich an die Zeltwand. Dort läuft dann sofort das Wasser herein. Angelehnte Gegenstände haben den selben Effekt.

So gingen wir bei unserer ersten Tour in Europa mit dem Zelt buchstäblich baden. Nach einer regenreichen Nacht hatten wir 5 cm Wasser im Zelt. Andere Besitzer dieser Zelte bestätigen diese Probleme.

Zwischenzeitlich haben wir die Außenseite stark mit wasserabweisendem Spray imprägniert. Das bringt etwas Abhilfe. Tatsächlich ist aber der verwendete Stoff nicht auf dem Niveau der Zeit. Eigentlich könnte man bei den verlangten Preisen erwarten, dass so etwas abgestellt ist.

Kälte

Für das Maggiolina gibt es eine teure, zusätzliche Außenhaut aus wasserabweisenden und durchzugdämmenden Stoff. Leider soll diese rund um das ganze Zelt gehende zweite Haut mittels Klettband angeklebt werden. Das hält nicht einmal beim ersten Versuch und ist nichts weiter als ein teures, funktionsunfähiges Teil, das man in der angebotenen Weise einfach nicht verwenden kann. Typischer Produktmangel.

Eine Lösung des Problems wäre die Einbringung einer Köderschiene in der die zweite Außenhaut dann befestigt wird. Vielleicht kommt man bei Maggiolina irgendwann auf diese Idee.

Wir haben das anzuklebende Klettband mittels Nieten angebracht. Das hält zwar bis heute, hat aber den Nachteil, dass das Zelt durchgerieben wird, wenn es beim zusammenfalten nicht sauber untergebracht wird.

Kondenswassser

Kondenswasserprobleme treten beim Maggiolina nicht auf. An der Decke zeigen sich gelegentlich feuchte Stellen, bei denen der Stoff das Kondeswasser aufgenommen hat. Insgesamt unproblematisch.

Zusammenfassung

Das Maggiolina ist im normal verkauften Zustand ein reines Schönwetterzelt. Seine Stärken liegen im Auf- und Abbau, aber nicht in der eigentlichen Wetterschutzfunktion. Wer mehr will, muss deutlich nachrüsten.

Zudem, wer ein Maggiolina kauft, sollte sich unbedingt noch eine Markise zulegen um einen geschützten Sitzplatz zu haben.

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2. Autocamp Family 160

Kauf

Für Europa, resultierend aus den Maggiolinaerfahrungen kauften wir uns 2005 ein Autocamp Family 160. Das Zelt war bei einer Adria-Tour gebraucht und in einem deutlich neuwertigen Zustand. Kaufentscheident war weiterhin, die gepriesene absolute Regenfestigkeit und das integrierte Vorzelt.

Beim Kauf war das Zelt mit einer typischen Dachzelt-Überwurfplane zur Abdeckung versehen.

Verarbeitung

Erste Eindrücke waren positiv und so bleibt es auch bisher. Alles war ordentlich verarbeitet und mit vielen Funktionen versehen.

Leiter

Die Leiter wird neben der Aufstiegs-Funktion auch zum Auf - und Abbau des Zeltes benötigt. Sie ist uns deutlich zu abrutsch-gefährlich und wurde sofort durch eine faltbare Eigenkonstruktion mit 8 cm breiten Trittflächen ersetzt. Zum Zeltauf- und Abbau wurde das obere Leiter-Orginalteil in eine Zugstange umgebaut und wird weiterhin verwendet.

(Basteln Sei eine sichere Befestigung der Leiter an der Bettklappe. Anschließend Sägen Sie die Leiter in der Mitte auseinander und bringen ein Scharnier auf der hinteren Seite und auf der anderen Seite eine Befestigungslasche an. Damit lässt sich die Leiter dann auch als Stehleiter für den Auf- und Abbau verwenden.)

Reißverschlüsse

Am ganzen Zelt sind sehr hochwertige und mit breiten Zuglaschen versehene Reißverschlüsse verwendet. Leider verklemmen Sie mit dem Stoff recht häufig, was doch gelegentlich zu Unmut führt.

Aufbau

Zum Aufbau war die mit einem spinnenförmigen Expander befestigte Plane abzunehmen und das Zelt mittels einer Zugstange (Leiter) aufzuziehen. Der erforderliche Kraftaufwand ist hoch, gerade bei hohen Fahrzeugen ohne Stehleiter nicht möglich.

Dabei ist der Aufwand insgesamt deutlich höher als beim Maggiolina, aber trotzdem in 2 oder 3 Minuten erledigt. Will man das Zelt allerdings rundherum noch mit Heringen befestigen, wird ein deutlich höherer Zeitbedarf notwendig.

Nicht ganz so schnell ist man beim Abbau. Bis alle Planenteile verstaut sind und die Deckplane übergeworfen und verzurrt ist vergehen schon mal 15 Minuten. Insgesamt schwierig für kleinere Personen und bei hohen Fahrzeugen.

Ganz so schnell wir es daher im Kurzfilm der Fa. Autocamp gezeigt wird, geht es tatsächlich nicht.

Liegefläche

Diese wird zwar mit 190 *160 cm angegeben, tatsächlich sind aber hereinhängende Teile des Innenzeltes in Abzug zu bringen. Damit verringert sich die effektive Länge auf etwa 1,85 m. Wer größer ist, muss seine Füße überhängen lassen.

Matratze

Ein Schandfleck bei dem Preis. Sofort durchgelegen und ohne zusätzliche Polsterung nicht ausreichend. Hier gilt, wie beim Maggiolina, wer sich ein solches Zelt zulegen will, sollte sich im Vorfeld mit den Schaumstoffstärken befassen um hier nicht Schiffbruch zu erleiden.

Sturmfestigkeit

Zwar hatten wir noch keinen ernst zunehmenden längeren Sturm mit dem Zelt erlebt, aber die bisherigen Erfahrungen bei Gewitterböen sind ausgesprochen ermutigend. Offensichtlich ist das Zelt sehr standfest. Vorausgesetzt, man befestigt den Vorbau am Boden.

Regen

Hier spielt das Autocamp seine absolute Stärke aus. Der Stoff ist berührungsdicht, sehr hochwertig und ein absoluter Regenschutz. Selbst bei Starkregen und dauerhafter Berührung kommt kein Tropfen durch.

Kälte

Die Kälteisolation ist gering, gerade durch die Deckenplane fällt die Kälte stark durch. Ein guter Schlafsack ist wichtig.

Kondenswasser

Kondenswasser bildet sich erheblich an der Decke des Vorbaus. Es läuft aber problemlos ab und beeinträchtigt nicht.

Deckelnachrüstung

Im Frühjahr 2006 rüsteten wir das Zelt mit dem von der Fa. Autokcamp angebotenen Deckel bei der Fa. Autocamp München nach. Erwartet hatten wir eine deutliche Arbeitserleichterung und natürlich bessere Fahreigenschaften. Das letztere trat ein, die Arbeitserleichterung kaum.

Nach wie vor muss der Deckel aufwendig mit Expandern an der Unterseite befestigt werden. Mitgelieferte Halterungen sollen während der Fahrt angebracht werden und den Deckel in Position halten. Die Halterungen waren zu schwach und hielten nicht.

Leider ist die gelieferte Arbeitsqualität bei der Deckelanbringung auf tiefstem Niveau. So saß der Deckel 3 cm aus der Mitte, und die Expander- Einhängungen befinden sich vielfach an der falschen Stelle. Daneben war auch noch das Auto erheblich zerkratzt.

Für die Deckelanbringung mit Material wurden 900 E verlangt. Dabei schlugen 3 Befestigungsschienen zwischen Dachzelt und Dachträger, aus einfach geschlitztem Blechvierkantrohr alleine mit 250 E zu Buche. Völlig außer Verhältnis.

Es waren viele Umbauarbeiten notwendig um die vorgenannten Fehler zu beseitigen und eine leichtere Bedienung herbeizuführen. Nach einer ersten, längeren Tour hat sich der Benzinverbrauch durch das Dachzelt mit Deckel auf einen Mehrverbrauch von etwa 0,5 bis 0,7 L /100 km eingependelt. (Geschwindigkeiten bis 140 km/ h, Nissan Pathfinder) Damit liegt der Verbrauch sicher um 1 Liter oder mehr unter der Planenverwendung. Die Fahrgeräusche sind deutlich reduziert und kaum noch auffällig. Es wird allerdings dringend empfohlen, den Deckel mit einer guten Sicherung zu versehen um ein Aufgehen während der Fahrt zu verhindern.

Das Gewicht des Zeltes liegt mit Deckel bei rd. 70 kg.

Zusammenfassung

Einsatzgebiete dieses Zeltes sind alle nicht besonders kalten Gebiete, wie auch regenreiche Zonen. Es ist besser als das Maggiolina, weil mit Vorbau größer und vor allem absolut wasserdicht. Dagegen ist der Aufbau und die Anbringung schwerer und somit die Entscheidung von der Anwendung abhängig. Wer das Zelt neu erwirbt, sollte auf den Koffer nicht verzichten. Ein Öffnungstest bei passender Höhe ist dringend angeraten. Wer etwas kleiner ist, bringt das Zelt auf einem hohen Fahrzeug nur mit Hilfe einer Leiter und hohem Kraftaufwand auf. Der Preis ist nicht ansprechend.


Allgemeine Info zum Thema Dachzelt:

Zeltbefestigung:

Sollten Sie den Dachträger selbst erstellen oder anbringen, so verwenden Sie auf jeden Fall 3 Querstreben und nicht nur 2 . Das gilt auch für Fahrzeuge die nicht für das Gelände ausgerüstet werden. Zwischen den Querstreben und dem Dach sollte eine Eingriffshöhe von wenigstens 8 cm frei sein. Ansonsten haben Sie erhebliche Mühe, die Expander oder die Schrauben beim Maggiolina zu befestigen. Gerne helfen wir Ihnen mit unserem Wissen weiter.


Die zulässige Dachlast

Immer wieder neu wird die Frage gestellt, wie hoch nun die zulässige Dachlast zu welchem Fahrzeug ist. Da es weder in der StVO noch in der StVZO Vorschriften in Form von Dach-Gewichten gibt, bleibt die zulässige Dachlast aus dem Wort "Vorschriftsmässig (vorschriftsmässiger Zustand aus 31 STVZO) usw" abzuleiten. Daher gilt die Vorschrift des Fahrzeugherstellers in Form der max. Dachlastangabe in der Bedienungsanleitung.

Diese Vorschrift gilt für den Fahrzeugbetrieb und ist dazu bindend. Gibt also Ihre Bedienungsanleitung 50 kg Dachlast an, so darf diese bei der Fahrt nicht überschritten werden. Sehr wohl dürfen Sie diesen Wert aber überschreiten, wenn das Fahrzeug im nicht öffentlichen Verkehrsraum oder das Zelt zur Übernachtung genutzt wird.

Übliche Dachlastvorgaben der Hersteller liegen zwischen 50 und 100 kg. Vorsicht, manche Zelthersteller / Verkäufer behaupten in Unkenntnis der Rechtslage, die Dachlast wäre frei. Das gilt nur solange, bis Sie in die erste Polizeikontrolle geraten. Lassen Sie sich nicht einwickeln, bei deutlicher Überschreitung (je nach Bundesland um 20 %) kann sogar die Weiterfahrt unterbunden werden !


Ihr Dachzelt beschreiben

Sie haben selbst ein Dachzelt und möchten Ihre Erfahrungen hier einbringen ? Gerne nehmen wir Ihren Beitrag auf. Nur sachlich muss er sein. Bitte machen Sie davon Gebrauch ! Damit wird eine unabhängige Möglichkeit geschaffen zur Auswahl "Welches Dachzelt nun eigentlich ?"


Es stehen zum Verkauf:

Plane und Expanderspinne für Autocamp Family 160 zu verkaufen !


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