Autokauf und Wiederzulassung in

Californien /USA

Sie wollen ein Wohnmobil in den USA kaufen ? Dann lesen Sie unsere Erfahrungen!


Im Spätjahr 2009 entschlossen wir uns, nach langem Studium der Fahrzeugpreise im Internet, zum Kauf eines Wohnmobils in Californien.


Kauf und Zulassung eines

Fleetwood Terra 32 S, Modelljahr 2004, Benziner, Automatik, 340 PS.

Grundlage der Suche war die Fa. RV-search.com, in der USA-weit die meisten Fahrzeuge gelistet sind. Nachdem sie ein preisgünstiges Angebot ergab, verhandelten wir zuerst per Internet von daheim aus, und leistete später per Kreditkarte eine Anzahlung.

Der Händler, RV-Ready in Upland / Temecula Californien war sehr interessiert und vermittelte und auch die zur Zulassung notwendige Adresse eines Angestellten. Die in Californien notwendige Umsatzsteuer von 9 % nahmen wir bewusst durch Vergleiche mit Preisen in anderen Staaten in Kauf.

Nachdem wir vor Ort waren, vermittelt man uns die recht preisgünstige Versicherung "Progressive" mit einem Erstjahresbeitrag von 540 $. (Einzige Versicherung für Ausländer.) Die vorläufige Zulassung übernahm der Händler, die eigentlichen Fahrzeugschilder konnte wir nach 6 Wochen vor Ort abholen. Nun waren wir stolze Besitzer eines großen, bequemen Wohnmobils und starteten mit unserer ersten Tour.

Bis zu diesem Punkt traten keine großen erkennbaren Probleme auf. Anders sah es dann bei der Wiederzulassung (Renewal) nach einem Jahr aus.

Das erste Problem zeigte sich nach rund 6 Wochen, unsere AAA (Automobilclubkarte), geschickt an die uns zur Verfügung gestellte Adresse wurde nicht angenommen. Wie wir später erfuhren, war der Angestellte, der uns ursprünglich seine Adresse zur Verfügung stellte zwischenzeitlich entlassen und jegliche Post wurde künftig nicht mehr angenommen.


Adresse in den USA

Ursächlich waren wir, was die Adresse betrifft, der Meinung, wir kommen ohne eine vor Ort Adresse nicht aus. Zwischenzeitlich wissen wir einen anderen Weg, der sich grundsätzlich beschreiten lässt.

Um ein Fahrzeug in einem US-Bundesstaat zulassen zu können, benötigen Sie normalerweise eine Adresse in diesem Staat. Es hat sich aber gezeigt, dass auch eine Telefonbuchadresse reicht, da es in der USA keine Meldepflicht gibt und niemand amtlich feststellen kann, ob Sie dort auch wohnen. Beispielsweise können Sie die Adresse Ihres Storages usw. als Wohnadresse benutzen.

Was machen Sie nun aber mit Ihrer Post ? Für diese richten Sie bei einem Forwarder eine Adresse ein. Dort können Sie nun alles hin bestellen und beliebig nach Europa, oder sonst wohin (auch unterwegs)weiterleiten lassen. Das kostet natürlich zusätzliche Gebühren, die schlagen mit etwa 150 $ / Jahr zu Buche.

Unser Forwarder ist die Fa. Globalmail in Houston / Texas.

Das DMV, unsere Zulassungsstelle erhielt nun zusätzlich auf einem Formular, erhältlich im Internet auf der Webseite von (DMV California zur Adresse vor Ort noch eine Postversandadresse in Texas.

So, wie wir das beurteilen können, funktioniert es von Seiten des DMV reibungslos. Zwischenzeitlich kommen auch die Briefe unserer Versicherung an.


Versicherung ("Progressive")

Das ist mal kurz vorweggenommen, das größte Drama das wir bisher erlebt haben. Nicht weil man uns nicht versichern will, sondern einfach wegen der Abgeschlossenheit des amerikanischen Versicherungssystems und....

Zuerst, bei der ersten Übernahme des Versicherungsschutzes beim Fahrzeugkauf war ein gültiger Internationaler Führerschein und eine Bescheinigung der heimatlichen Versicherung, wie lange wir Mitglied sind und die Anzahl der Schäden sehr hilfreich. Die Bescheinigung muss auch in englisch abgefasst sein, sonst ist es sinnlos. Grundsätzlich resultiert daraus der Versicherungsbetrag.

Wichtig, vielfach wird behauptet, ein amerikanischer Führerschein wäre notwendig. Das können wir nicht bestätigen. Im Gegenteil, die Frage wurde nie gestellt.

Wie wohl sicher bekannt, muss in allen Staaten der USA die Fahrzeugversicherung nach einem Jahr erneuert werden. Eine automatische Verlängerung gibt es nicht. Gut dachten wir, Anruf beim Agenten, bezahlen mit Kreditkarte und fertig müsste es sein.

Doch bei der Versicherung kannte man uns nicht und wusste zumindest am Telefon nichts mit uns anzufangen. Weiter geholfen hat uns schlussendlich eine sehr freundliche Versicherungsvertreterin der "Progressive" auf unserer Tour in Alaska. Ein einstündiges Telefonat war notwendig, bis sich folgendes herausstellte:

1. Wir hatten die Jahresprämie beim Versicherungsvertreter in Kalifornien bezahlt. Der hatte aber nur eine vorläufige Deckung ausgestellt und sonst nichts unternommen.

2. Ein Eintrag unserer Daten bei der Versicherung war zumindest im Internet, wo wir zur Verlängerung zugreifen sollten, nicht erfolgt.

3. Das DMV (Zulassungsstelle) in Californien hatte keine notwendige Information erhalten, ob unser RV versichert ist. Anders als in manchen Staaten ist dieses in Californien Pflicht.

Das hätten wir im Nachhinein vermeiden können, wenn wir nach Erhalt der Fahrzeugschilder über den Händler bei dem Versicherungsvertreter in Californien diese Dinge nachgefragt hätten. Dazu muss man es zuerst einmal wissen.

Gut, 3 Tage nach dem Telefonat erhielten wir einen Internetzugang und konnten unsere Daten anschauen. Damit aber nun nicht genug.

Unsere Forwarder Adresse funktionierte nicht. Der unwahrscheinliche Grund, die "Progressive" kann in Ihrem Adressendfeld nur 3 Zeilen verarbeiten. Diese waren zudem noch in der Länge eingeschränkt, so dass die notwendigen Informationen nicht unterzubringen waren. Unsere Forwarderadresse benötigt nun aber 4 Zeilen; oder die entsprechenden Informationen in 3 Zeilen.

Die Adresse die von der Progressive nicht verarbeitet werden kann sieht so aus:

  1. Vorname, Name;

  2. USGM # 1111;

  3. 14781 Memorial Drive;

  4. Houston, Tx 77079

Um dem DMV unseren Versicherungsschutz nachweisen zu können, benötigten wir ein "Proof of Insurance". Das verschickt aber die "Progressive" nur per Post. Unendliche Mails folgten, alles schlug fehl, kein Brief kam an. Man brachte es einfach nicht fertig, unseren Namen und die notwendige Nummer auf den Adressenkopf zu schreiben.

Schließlich einigten wir uns auf die Möglichkeit die Dinge per Fax zu erhalten. Das hätten wir besser nicht gemacht. Nicht ein gesendetes Fax kam bei uns an. Der Grund, das Ausland existiert wohl nicht. Unsere Faxadresse, beginnend mit 0049, oder +49, oder 1149 wurde trotz Hinweises einfach gekürzt auf 49 und damit die Faxe nur in den USA versendet.

Schlussendlich konnten wir verständlich machen, wozu die Vorzeichen notwendig sind. Doch das half auch nicht. Zwar kamen die Faxe nun nach D, aber ohne Inhalt.

Wir gaben einfach auf, die Sache ging nun schon über einen Monat und das neue Versicherungsjahr für uns war angebrochen. Hierzu werden normalerweise die Versicherungsdaten auf elektronischem Wege an das DMV Californien übermittelt. Daher warteten wir ab.

Doch es tat sich auch hier, trotz rechtzeitiger Zahlung wieder nichts.

Der Verzweiflung nahe überprüften wir zum x-ten Male die Unterlagen - und siehe da, bei der Versicherung war ein "B" bei der Fahrgestellnummer mit einem "P" verwechselt worden. Schnell, mit entsprechender Priorität gesendet änderte die "Progressive" die falsche Fahrgestellnummer. Nur das DMV, das wurde nicht verständigt.

Beim DMV war man auf jeden Fall verständnisvoller. Nach E-Mailvorlage der Versicherungszahlung und Leistung erkannte man diese an.

Aber wir haben immer noch keine "Proof of Insurance", die wir eigentlich auch im Auto mitführen sollten.

Auf Anfrage hatte wenigstens unser Forwarder in Texas ein Einsehen. Man stellte uns jetzt eine weit gekürzte, 3-zeilige Adresse zur Verfügung. Seither kommen die Briefe unserer Versicherung an.

Vorname, Name

14781 Memorial D 1111

Houston, Tx 77079

Zahlen können Sie die Versicherung übrigens frühestens 30 Tage vor Ablauf für das nächste Jahr. Ist das erfolgt, teilt die Versicherung am Tage des Versicherungsablaufes dem DMV mit, dass Sie weiterhin versichert sind. Erst dann kann das DMV die Sticker versenden. Das heißt, dass Sie zum Ablauf eines Zulassungsjahres niemals die Sticker für das neue Jahr pünktlich empfangen können.

Es empfiehlt sich hier, die Fahrzeugzulassung auf den Monatsanfang zu legen, dann haben Sie den ganzen Fälligkeitsmonat über noch gültige Sticker auf Ihrem Nummernschild.

Unsere Jahresversicherungsprämie für 2010/11 betrug noch 440 $. Die notwendigen Papiere "Proof of Insurance für 2010/11" hatten wir schließlich am 13.9. in unserem Forwarder-Postkorb. Der Versicherungsablauf war am 2.9.

Unsere Stickers vom DMV sind seid 15.9.2010 in unserem Forwarder-Postkorb.

Was Sie zusammenfassend für die Versicherung beachten sollten:

1. Die "Progressive Versicherung" ist preislich ok, Ausländer werden akzeptiert. Fast alle Ausländer sind auch dort versichert. Legen Sie eine Bescheinigung Ihrer heimatlichen Versicherung und einen Internationalen Führerschein vor.

2. Schauen Sie nach der Zulassung dem Versicherungsagenten auf die Finger. Überprüfen Sie alles, besonders
Fahrgestellnummer (VIN) und auch den Eintrag ins Internet.

3. Prüfen Sie unbedingt auf der Webseite des jeweiligen DMV ob dort noch Fragen offen sind. Für Californien gehen Sie zu DMV-Online Services / Vehicle Registration Suspension / Insurance Inquiry

4. Zahlung des Folgejahres ist frühestens 30 Tage vor Versicherungsablauf im Internet mit Ihrer Kreditkarte möglich.

Nebenher wollen wir noch auf etwas hinweisen, die genannten Versicherungspreise beziehen sich auf ein Wohnmobil der Klasse A. Sollten Sie einen Pick up mit Wohnanhänger zulassen wollen, müssen Sie für den Pick-up alleine mit 2-3000 Dollar Versicherungsprämie / Jahr rechnen.

Unsere Grund-Kosten für ein 10 Meter Wohnmobil der Klassen "A" belaufen sich im Jahr auf:

Forwarder 150.- $

Versicherung 440.- $

DMV 450.-$

AAA (eventuell) 120.- $


DMV (Department of Motor Vehicles = Zulassungsstelle)

Mit dem DMV müssen Sie jährlich, vor Ablauf des Zulassungszeitraumes in Verbindung treten und Ihre Gebühr für das Folgejahr bezahlen. Das ist bei allen US-Staaten so, die Gebühren sind aber deutlich unterschiedlich. Kalifornien liegt dabei etwa in der Mitte. Überziehen Sie den Zeitraum, müssen Sie mit einer Strafgebühr rechnen.

Zahlen können Sie in der Regel über

  1. das Internet, über die Webseite des jeweiligen DMV

  2. per Telefon mit Kreditkarte

  3. vor Ort, beim AAA, soweit diese DMV-Unterstützung anbieten

  4. vor Ort, bei den DMV-Außenstellen, die über das ganze Land verteilt sind

Wir zahlten 2010 beim AAA in Red Bluff und erhielten eine vorläufige Bestätigung. Gleichzeitig wurden wir aufgefordert, in einigen Tagen beim DMV die Vollständigkeit der Zahlung nachzufragen.

Der einige Tage später erfolgte Anruf beim DMV erbrachte, dass noch eine geringe Zahlung über das Internet zu leisten war und die Versicherung nicht nachgewiesen ist. Das führte zu den unter "Versicherung" beschriebenen Ereignissen.

Beim 2. Anruf, schon im neuen Versicherungsjahr erhielten wir eine besondere Mailadresse zum Versicherungsnachweis. 11 Tage nachdem wir die offenen Versicherungsunterlagen per Mail übersandt hatten, waren die Sticker für 2011 in unserem Postkorb.

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©, Roland und Brigitte Schmidt, unverbindliche Reiseinformationen für die USA und Kanada, 2010. www.dt800.de